Das hätte sich in Krefeld im Jahre 1957 keines der Gründungsmitglieder des Oppumer Fanfarenkorps
um die Herren Heinz van Bebbern, Werner Deckers und Hans Aulbach träumen lassen, was in den kommenden Jahren aus Ihrer Neugründung entstehen würde. Mit vielen Übungsstunden, schnell beschafften
Uniformen und bald entstandenen Verbindungen zu den Schützen eroberte sich das neue Fanfarenkorps alsbald Anerkennung.
So erfolgte bereits im Jahre 1958, also nur wenige Monate nach der Gründung, durch den Zentralverband der Schützen unter Hermann Rühl die Ernennung zum Bundesschützen Fanfarenkorps. Durch diese Anerkennung besonders angespornt wurden bundesweit und bald auch über die Landesgrenzen hinaus in Holland, Belgien und Frankreich musikalische Wettbewerbe besucht und oft auch gewonnen.
Im Mai 1961 wurde in Krefeld auf dem Sprödentalplatz ein internationaler Musikwettbewerb veranstaltet, der auch in der Heimatstadt des Fanfarenkorps auf diesen aufmerksam machte. Der damalige Oberbürgermeister Josef Hellenbrock zollte die Anerkennung der gesamten Stadt durch die Ernennung zum Krefelder Fanfarenkorps 1957.
Es folgten der Eintrag ins Vereinsregister und weitere harte Übungsstunden, um den erreichten hohen musikalischen Standard zu erhalten und auszubauen. Selbstverständlich war das Korps mittlerweile auch Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Karnevalisten geworden und es blieb nicht aus, dass es keine Proklamation mehr in der Königsburg oder Sporthalle gab ohne das Krefelder Fanfarenkorps.
Um überhaupt noch Entwicklungsmöglichkeiten zu haben, ging es weg vom reinen Spielmannszug mit Trommeln und Fanfaren. Es wurde "aufgerüstet", es kamen Trompeten, Schlagzeug, Posaunen, elektrische Gitarre, Bass-Gitarre und Orgel dazu. Der Sound, das Klangergebniss, wurde nochmals verbessert, und um dieser musikalischen Erweiterung Rechnung zu tragen und die Eignung als Tanzkapelle zu unterstreichen, wurde der Name des Korps erweitert in Krefelder Fanfarenkorps Happy Sound.
Das hatte letztendlich den absoluten Durchbruch des Korps zur Folge. In Nordamerika gibt es viele traditionsbewusste deutsche Klubs; auf einer Veranstaltung in Marburg in den frühen siebziger Jahren hörte zufällig eine Abordnung eines solchen Klubs das Krefelder Fanfarenkorps die Zuhörerschaft musikalisch begeistern.
Kontinentüberspannende Freundschaften bildeten sich. Das Krefelder Fanfarenkorps hatte ein neues Motto: "mit Musik um die ganze Welt". Im Jahre 1983 folgte abermals der Ruf über den großen Teich, diesmal nach Philadelphia. 1984 war wieder Winnipeg an der Reihe, bestehende Freundschaften wurden ausgebaut. 1986 reiste man nach Charlotte - Krefelds Partnerstadt in den USA- und Orlando. Der Höhepunkt dieser Reise war zweifellos eine besondere Auszeichnung, die nur wenigen Musikgruppen weltweit vorbehalten ist: Das Krefelder Fanfarenkorps durfte in Disneyworld in Orlando die Parade auf der Main Street nicht nur mitmachen, sondern sogar anführen.
Im Jahre 1991 war wiederum die Partnerstadt Charlotte Ort des Besuches und umjubelter Konzerte. Das Oktoberfest der Stadt Helen (Georgia) wurde in diesem Jahr anschließend ebenfalls besucht. 1995 und auch 1998 war der Phönix Club in Los Angeles das Ziel des Korps. Um den Sound noch mehr zu perfektionieren wird das Korps seit dem Jahr 2003 nun auch gesanglich unterstützt. Im Oktober 2004 erhielt das Krefelder Fanfarenkorps zum wiederholten Male eine Einladung seiner Freunde aus dem Phönix Club in Los Angeles und erlebte wieder wunderschöne Konzerte beim dortigen Oktoberfest.